Life Magazin und Manfred Cobyn im Park

„Du Machen Platz“

Wirklich eigenartiges ist mir an einem Abend gegen 20:30 Uhr in einem Wiener Park passiert. Diese Begebenheit hat mich veranlasst, etwas nachzudenken.

Es war schon dunkel an diesem Abend, und ich ging mit Leinen und Gacki-Sackerl bewaffnet mit meinen beiden Rhodesian Ridgeback-Rüden, also 2 stattlichen hübschen Hunden, in einen größeren Park. Meine beiden Freunde sind gut erzogene, sehr gelassene, lammfromme Vierbeiner und wohnen eigentlich in Niederösterreich, wo sie dem Stress der Großstadt nicht ausgesetzt sind. Im Park erschnüffeln sie Botschaften von anderen Hunden, geben ihren „Senf“ ab und trotten weiter.

So auch an diesem Abend. Plötzlich erschien hinter mir ein Schwarzafrikaner und schrie mich an: „Du machen Platz!“. Zuerst wusste ich nicht, was er meinte, der Park war fast menschenleer.

Nur ein paar Männer drehten ihre Runden, immer auf der Suche nach gleichgeschlechtlichen erotischen Abenteuern. Meist ältere, wahrscheinlich verheiratete Herren gehen gemütlich in der Dunkelheit spazieren, und auf manchen Parkbänken sitzen Jugendliche, aus allen Teilen der Welt, um ihr Taschengeld mit Liebesdingen aufzubessern. Da sie diese ausgerechnet am Kinderspielplatz ausleben, hat man ihnen ein modernes Münz-Klosett gebaut. Man wird sich meist schnell einig, und das neue Liebespaar verschwindet im Gebüsch, am Häusl oder eben am Spielplatz. Ich habe das schon sehr oft beobachtet. Sollen sie machen, was sie wollen, interessiert mich nicht, irgendwie finde ich es auch witzig. Mich stört nur, dass sie überall ihren Dreck fallen lassen, Zigarettenstummel, Bierdosen, Plastikflaschen – obwohl es alle paar Meter Mistkübel gibt.

Life Magazin und Manfred Cobyn im Park
© Manfred Cobyn - Hier gehts zum Münz - Klosett

Er beharrt auf sein Wegerecht

Ich drehte mich um und wollte wissen, was dieser Afrikaner von mir wollte. „Du machen Platz!“, wiederholte er. Ausgerechnet dort, wo meine Hunde „Nachrichten“ lasen, wollte er nach rechts abbiegen. Ich sah mich um, links und rechts war genug Platz, er hätte nur einen Bogen von 50cm machen oder 10 Sekunden warten müssen. So eilig kann er es nicht gehabt haben, da er in Richtung Heeresgeschichtliches Museum wollte, das um diese Zeit schon lange geschlossen war. Weit und breit keine Straßenbahn, kein offenes Lokal, gar nichts. Er wollte einfach nur „aufmucken“, sich wichtig machen, Streit suchen, aufbegehren, sagen: „Hallo, da bin ICH und ICH bin so wichtig“. Er baute sich auch zum Kampf auf, doch ich hatte die besseren Argumente, meine 2 Burschen, die sich in Wahrheit von ihm nur streicheln lassen wollten.

Es ist einfach eine Sache von Respekt anderen gegenüber, dieser gilt selbstverständlich auch dem jungen Schwarzafrikaner, aber auch mir gegenüber. Ich habe keine Schuld an seinem offenbar verzweifelten Leben. Ein anderer hätte ihn sicher rassistisch beschimpft, oder einfach eine „gsunde“ Watschen gegeben. Ich gab ihm nur ein „Schleich di“ auf den dunklen Weg ins Nirgendwo. Er war sicher Muslim, und Muslime sind ja bekannt für ihre Hunde-Phobie.

© Manfred Cobyn - Ayo und Tai wollen nur schnüffeln

Grenzwärtige Hundephobie

Sie brauchen sich auch kein Hunderl nehmen, da sie in ihrer Kultur als dreckig gelten, auch brauchen sie kein saftiges Schweinsbraterl mit Semmelknödel und Sauerkraut essen. Verlangt ja niemand, doch hier in Österreich sind wir halt etwas anders, und dafür möchte ich mich nicht entschuldigen müssen.

Natürlich beschimpfte er mich sogleich als Nazi, obwohl ich in Wahrheit nur ein ganz klein wenig Narzisst bin, also eine Prise steckt sicher in mir.

Man stelle sich vor, ich spaziere in einer Favela in Johannesburg und sage: „Make room for me, bastard“, dann könnte ich nicht mehr für euch berichten und schreiben, da sie mich vorher teeren und federn und anschließend vierteilen würden. Ein Schnitzel nach Wiener Art und Wodka verkaufen mitten in Saudi-Arabien bekäme mir auch nicht gut, deshalb würde mir so etwas nie einfallen. Großes Indianerehrenwort.

Solche Aktionen wie im Park mit diesem ungehobelten Typen nerven mich einfach nur, und er möge mich am Arsche lecken.

Alles klar?

Es gibt wirklich einen „gsunde Watschen-Contest“, unglaublich. Guckst du hier:

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