Life Magazin, Gala, keine körperliche Nähe oder fehlende unabdingbare Liebe von Eltern zu Kind geben einem nicht das notwendige Rüstzeug

That´s Life

Fiktive Geschichten bereichern das private Leben und private Geheimnisse inspirieren fiktive Geschichten. Hier ist eine davon: (Die Geschichte wird einfachheitshalber in der Ich-Form geschrieben)

Meine Kindheit war nicht leicht. Es gab zwar keine richtigen Traumata, aber genug seelische Misshandlungen und gespürte Liebesunwürdigkeit, um ein Leben zu zerstören.
Hoher Leistungsdruck, keine körperliche Nähe oder fehlende unabdingbare Liebe von Eltern zu Kind geben einem nicht das notwendige Rüstzeug für eine gesunde Psyche mit.

Meine Mutter wollte keine „Küsse“ von mir, als ich ca. 4-5 Jahre alt war und hat mich weggestoßen. Ich weiß nicht, warum sie das gemacht hat, aber ich habe es mir gemerkt und leider auch das Muster behalten. Ich kann nicht glauben, dass mich jemand liebt, da meine Eltern mir nie das Gefühl gegeben haben, wertvoll und respektabel zu sein. Ich verlasse lieber, bevor ich verlassen werde.

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© Pixabay_Einsamkeit und Angst

Dinner for One

Als ich sechs war, gab es gekochte Zunge zum Abendessen. Da mir wirklich grauste, erbrach ich auf den Teller. Doch meine Mutter zwang mich die Speibe aufzuessen und verbot mir vom Tisch auf zu stehen. Meinem Bruder schmeckte es auch nicht, doch er durfte einfach gehen und das Essen unangetastet stehen lassen.

Gibt es jemanden da draußen, der das versteht? Also ich habe es nie verstanden und meiner Mutter, obwohl sie schon lange tot ist, auch nicht verziehen.

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© Pixabay - Moses

Die Zehn Gebote

Auch wenn man nicht gläubig ist, kann man nach christlichen Grundsätzen leben, da sie eigentlich nur das biologische Wohl einer Spezies sichert. Du sollst nicht töten, stehlen, begehren deines nächsten Frau,… usw. Das gibt es schließlich auch im Tierreich (ausgenommen Nahrungsaufnahme), obwohl ich bezweifle, dass es bei Affen katholische, muslimische oder buddhistische Arten gibt.

Doch die meisten Religionen erzählen groß von Verzeihung und Nächstenliebe. Warum? Weil sich sonst die Menschheit schon längst ausgerottet hätte. Davon bin ich überzeugt.

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© Pixabay - Du warst böse

Überlebenskampf

Ich hatte außerdem Angst vor meiner Mutter, da sie mich manchmal mit dem Gürtel verdrosch, so wollte ich mit zehn Jahren von zu Hause weglaufen. Es war Winter. Viel Schnee und eisige Kälte. Ich packte mein Robinson-Crusoe-Buch und einige Sachen zusammen und wollte in den Lainzer Tiergarten fliehen.

Meine Eltern hatten gerade Gäste, als ich ihnen, schon angezogen und mit Rucksack bepackt mitteilte, dass ich abhauen würde. Das Resultat war eine dröhnende Ohrfeige und Hausarrest.

Zehn Jahre später wollte ich wieder in den Wald, aber diesmal nach Anraten meines Vaters.

Ich hatte einen nicht geglückten Suizidversuch hinter mir und er gab mir einen Tipp, wie ich mich am besten umbringen könne. Gin oder Wodka saufen in den Schnee legen und erfrieren. “Das spürt man kaum.“

Da ich schwerste Depressionen hatte, nicht mehr studieren oder arbeiten konnte, kaufte er eine Wohnung, in der ich wohnen durfte. Denn schließlich, konnte er sie ja dann wieder verkaufen, wenn ich mich umgebracht hatte.

Sehr leiwand, das möchte man doch von seinem Vater hören, oder?

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© Pixabay_ nichts sehen, nichts hören, nichts sage

Du sollst Vater und Mutter ehren

Geld hatten meine Eltern schon, doch das gaben sie lieber für sich aus und mein Bruder und ich mussten uns in der stinkigen „Tauschzentrale“ am Westbahnhof „neu“ einkleiden gehen.

Dort war es heiß, alles hat gekratzt und ich genierte mich in der Schule, mit den abgetragenen Sachen rumzulaufen, die mir nicht einmal richtig passten.

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© Pixabay - zwischen den Fronten

Die meisten Probleme hatte ich mit meiner Mutter, doch auch mein Vater war nicht ohne. Er war zum Beispiel dabei, als ich damals meine Kotze fressen musste, doch ich hatte das aus meiner Erinnerung gestrichen. Er hatte einfach nicht reagiert, hat es totgeschwiegen und mir nicht geholfen. Das werde ich ihm auch nicht verzeihen.

Nach meinem Hilfeschrei, dem Suizidversuch, den aber niemand verstand, wurde ich alkoholabhängig, dann magersüchtig und zum Schluss Bulimie krank. Infolge des unglücklichen Versuches, meine Pulsadern aufzuschneiden, hieß es nur: „Kind, wie konntest du uns das nur antun und was werden jetzt die Nachbarn von uns denken!“

Morgen, fang ich ein neues Leben an…

Gut zwanzig Jahre machte ich mich fertig mit trinken, kotzen und fressen, alles was ich kannte. Mein Vater war auch Alkoholiker.

Das ist jetzt keine Mitleidstour, sondern nur eine Faktenaufzählung.

Meine Mutter bekam dann Krebs und wollte, dass ich sie in ihrem Sterben begleite und ihre Freundin wurde. Das ging natürlich nicht, aber ich versuchte mein Bestes, denn genau zeitgleich bekam auch ich Krebs und musste mich um meinen Vater kümmern, der wegen einem Hirntumor operiert wurde.

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© Pixabay - Ich will dich nicht

Warum habe ich das gemacht? Ich dachte, ich bekomme endlich die Anerkennung, die ich verdiene und nach der ich mich gesehnt habe. Aber falsch gedacht. Meine Mutter starb, hatte kein Wort übrig für meinen letzten Brief an sie, wo ich schrieb, dass ich sie liebe. Mein Vater lebt noch immer, doch er akzeptiert mich nicht als Mensch und Tochter, da ich nicht Doktor wie mein Bruder wurde.

Und ich elaboriere an einer beginnenden Leberzirrhose und weiß nicht, ob sich ein Leben wie meines lohnt.

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© Pixabay - Gedankenflut

Geht es auch anders?

Nicht falsch verstehen, ich bin nicht in der Opferrolle erstarrt und gebe allen anderen die Schuld. Nein, ich versuche an meinen Defiziten zu arbeiten, in einer Psychotherapie mit Unterstützung einer Psychiaterin. Doch diese Trauer, Wut und Selbsthass gehen einfach nicht weg. Ich will eigentlich aufhören zu Sein und diese überwältigenden negativen Gefühle nicht mehr spüren. Zum Glück haben mein Bruder und ich keine Kinder, sonst würden wir vielleicht dieselben Fehler machen.

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© Gala - Neuanfang

Wer bis hier gelesen hat, wird sich vielleicht fragen, warum ich das erzähle?

Leider gelingt es mir selber nicht, kleine schöne Momente zu schätzen und zu genießen. Sondern ich merke erst, wenn ich etwas Wichtiges verloren habe, dass ich es nicht geschätzt habe, als es noch Zeit war. Das ist traurig.

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© Gala - Der Weg

Bitte macht es anders! Lebt im Hier und Jetzt und bestimmt euer Leben so, wie es euch gefallen würde. Es gibt nur dieses. Vielleicht auch für immer.

Frank Sinatra - “My Way“ - recommended by Gala

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Comments

  • Cornelia D

    Hallo Gala! Sehr mutige Wörter ob nun Fiktion oder Wirklichkeit :-) Habe selten so autentisches gelesen.Erinnert mich an meine Kindheit mit Abweichungen aber ähnlich.Eltern zerstören so vieles und sind unschuldig. Echt krass was du beschreibst. Mit 17 wurde ich als Borderliner abgeschoben. Niemand von denen damals wußten was mir angetan haben ich sollte nur Medikamente schlucken. Meine innere Wut wollte aber keine ich kaufte mir Rasierklingen die meine Schmerzen heilen sollten. Manchmal halfen sie :-( In so einer Situation ist man wütend auf sich. Die Opferrolle habe ich aufgegeben meine 3 Katzen gaben mir Kraft und Mut. Jetzt habe ich 4 und 4 Aufgaben. Wünsch dir viel liebes und sage danke!!!!! Cornelia D.

    • Gala

      Liebe Cornelia, ich weiss, dass Tiere uns heilen. Sie geben uns Liebe und die ist echt. Im Hier und Jetzt, ohne Hintergedanken und sie lieben uns so wie wir sind. Das können wir auch von ihnen annehmen. Leider ist das bei uns Menschen viel komplizierter. Schön, dass du durch deine Katzen zu dir gefunden hast. Nimm es als Geschenk an. Wir können noch so viel lernen von unseren Liebsten. Ob Mensch oder Tier. Meine Hunde haben mich geerdet und gerettet. Doch das ist eine andere Geschichte... ;-) Liebe Grüße, Gala

      • Cornelia D

        Hey Gala wie recht du hast!!!!! Ich mag deine Beiträge du schreibs so anders und man erkennt die Ehrlichkeit.Das Magzin ist der Hammer!!!!!!! Danke für deine Antwort Cornelia

  • Damon_Dark

    Beiei vielen personlichkeitsstörungen ist, dass die kranken Personen so ticken, dass sie deine Bedürfnisse und Sehnsüchte bedienen und dich wie eine Droge süchtig machen um als Nebenwirkung dich weg zu stoßen Ab in die verdammnis dAMON

    • Gala

      Hallo Damon, ich habe deinen Kommentar nicht ganz verstanden. Wer sind die kranken Personen? Die "Eltern" oder die "Kinder"? Es stimmt schon, dass eigentlich beide krank sind (oder dadurch werden) und Macht missbrauchen können. Doch so muss es nicht bleiben. Wir können uns alle ändern, auch wenn es harte Arbeit ist. Die Verdammnis gibt es, meiner Meinung nach, nur in der Bibel um Angst zu machen. Darum hier ein Zitat aus dem Songtext von Xavier Naidoo und den Söhnen Mannheims: "Wann legst du deine Flügel an Um sie prächtig auszubreiten Keiner legt dir Zügel an Deine Füße können schreiten Wenn du Angst hast Dann verwirf sie jetzt Warum sollst du scheitern Du wurdest darauf angesetzt Den Himmel und die Erde zu erweitern..... ...Volle Kraft voraus Wir sollten uns beeilen Volle Kraft voraus Zu den Tagen, die uns heilen.... ...Wir können nichts verlieren Als den Alltag dieser Welt Ich kann nur existieren Wenn Babylon fällt Mehr und mehr wird ihnen Macht entweichen Und ein Heer von Soldaten auch Die Rechnungen die wir begleichen Begleichen wir aus dem Bauch." Liebe Grüße, Gala

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