Life Magazin und Wynn Florante

So you Wynn again

Was macht eine Fotografin im Lockdown? Richtig, sie fotografiert, und zwar ziemlich gut. Doch Wynn hat noch viel mehr vor und versprüht viel positive Energie um sich

Wynn Florante ist auf den Philippinen geboren, in einem kleinen Dorf. Als sie 14 Jahre jung war, hieß es weg von der Heimat, es geht nach Österreich. Ganz plötzlich. Doch das störte die junge Dame nicht, im Gegenteil. „Es gab für mich auf den Philippinen keine Zukunft. Und in Wien war alles anders, und ich habe hier viel mehr Möglichkeiten zu leben und auch meine Familie in der alten Heimat zu unterstützen.“. Sie ist sehr dankbar für die Möglichkeit, ihre große Chance genutzt zu haben.

Manfred Cobyn und Wynn Florante im Life Magazin
© Manfred Cobyn

Nach der Schule in die Gastronomie

Nach der Schule heuerte Wynn Florante in einem Lokal an und war rasch bei den Kunden sehr beliebt, da sie immer zuhörte und nicht wortlos die Speisen auf den Tisch knallte. Bald wuchs die Zahl der Stammgäste. „Ich weiß, dass ich immer schon gerne Menschen zugehört habe, deshalb habe ich es auch geliebt, Kellnerin zu sein.“

Life Magazin und Wynn Florante
© Wynn Florante

„Das Café am Rande der Welt“

Ein Buch hat ihr Leben verändert: „Das Café am Rande der Welt“, eine Erzählung über den „Sinn des Lebens“ von Bestsellerautor John Strelecky. Der gute John ist sehr erfolgreich mit den ewig gleichen Fragen. Wynn arbeitete damals zwar nicht im „Café der Fragen“, doch war sie glücklich.

Ende 2017 kaufte sie sich eine Fotokamera, da sie auch bloggen und schreiben wollte. Der Job als stellvertretende Restaurantleiterin war ihr zu wenig, es war Zeit, etwas anderes zu tun. Ihr damaliger Chef erkannte ihre Leidenschaft zur Fotografie und bat sie, Fotos von Speisen zu machen. Er war sehr zufrieden und bezahlte natürlich ihre Arbeit. „Ich wusste nicht einmal, dass man dafür Geld bekommt, wenn man Fotos für Social Media macht.“

Life Magazin und Wynn Florante
© Wynn Florante
Life Magazin und Wynn Florante

Mit der Kamera unterwegs

Ab dem Zeitpunkt hat es Klick bei ihr gemacht, da sie für ihre Werke sehr gelobt wurde. Sie hing die Kellnerschürze an den Nagel. „Ich bin täglich mit meiner Kamera unterwegs gewesen und habe alles fotografiert, was ich schön fand. Straßen, Menschen, Essen, Lichter, einfach alles. Ich wollte jeden Moment auffangen und den Menschen zeigen, wie ich die Welt sehe.“

 

Das Wichtigste beim Fotografieren ist neben der Technik ein Auge für Motive, und das hatte sie.„Ich habe schon immer nach meiner Bestimmung gesucht.“

 

„Naja, eigentlich war mein Plan schon immer, hart zu arbeiten, und dass Menschen meine Arbeit erkennen, sie auch schätzen, und dass irgendwann meine Bilder gesehen werden. Ich möchte mich einmal im Fernsehen sehen. Auch wenn ich das für unmöglich halte, da ich eben eine Fotografin bin und als solche im Hintergrund arbeite.“

Life Magazin und Wynn Florante
Life Magazin und Wynn Florante
© Wynn Florante
Life Magazin und Wynn Florante
© Wynn Florante

Den Lockdown genutzt

Beim ersten Lockdown im März 2020 begann sie ein Projekt mit dem Namen: „Covid-19 Vienna Home Project – Bleibt’s z’Haus“.

„Die Idee, die Inspiration kam von einem Gespräch mit einer guten Freundin aus Norwegen. Sie erzählte mir, wie es ihr im ersten Lockdown ging. Das war für alle sehr neu und intensiv.“

Anrainer am Balkon hatten zugesehen, wie Menschen im Park Turnübungen machten, und machten spontan mit. Danach klatschten und jubelten sie.„Diese Szenen wollte ich fotografieren“, und sie tat es. Die Protagonisten waren nicht schwer zu finden und fanden ihre Idee toll. Freiwillig ließen sie sich beim Blick aus dem Fenster ablichten. Das Ergebnis möchte sie, wenn die Pandemie irgendwann besiegt wird, in einer Ausstellung präsentieren.

Life Magazin und Wynn Florante
Life Magazin und Wynn Florante

Erster Auftritt im ORF

Der ORF wurde schon aufmerksam auf Wynn, und sie konnte sich zum ersten Mal tatsächlich im TV sehen.

Das war der erste Schritt, ihre Träume zu verwirklichen. Ausruhen gibt es nicht, sie arbeitet gerade an neuen Plänen. „Kreativität braucht Platz und auch Zeit. Und die nehme ich mir auch. Auf jeden Fall werde ich weiterhin fotografieren und machen, was ich für richtig halte. Arbeiten und Lernen. Ich möchte andere Sachen auch ausprobieren. Doch alles Schritt für Schritt.“

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