Life Magazin, Manfred CobynTaxi Driver, Taxi Mafia, Meist steht dort ein unsympathischer Kerl aus Ex-Jugoslawien herum

Taxi Driver

Mit dem Taxi fahren kann zu einem teuren, merkwürdigen Abenteuer werden, das gilt nicht nur für Touristen

Da ich vor vielen Jahren mein Automobil verschenkt habe, fahre ich von A nach B mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Die sind quasi vor meiner Haustüre zahlreich vorhanden. Ich wohne unweit vom Hauptbahnhof. Manchmal bleibt mir aber eine Taxifahrt nicht erspart, da ich oft herumtrödle, wichtige Anrufe meine Zeit stehlen oder wenn ich schwer zu schleppen habe.

Meist steht dort ein unsympathischer Kerl aus Ex-Jugoslawien herum und managt das System. Er bestimmt nicht nur, in welches Taxi man einsteigen darf, sondern fragt vorher ziemlich unhöflich nach dem Fahrziel “Wohin willst du?”. Möchte nun ein Wien Tourist ohne Ortskenntnis ins 450 Meter entfernte Hotel, hat er schlechte Karten beim Manager “gehst du ganz nach hinten!”.
© pixabay

Taxis stehen reihenweise am Hauptbahnhof und warten unter anderem auf Menschen wie mich. Jedoch einfach einsteigen und sagen “folgen Sie unauffällig dem Fahrzeug” ist eine Mähr aus Funk und Fernsehen. Am Hauptbahnhof gelten andere Gesetze.

Meist steht dort ein unsympathischer Kerl aus Ex-Jugoslawien herum und managt das System. Er bestimmt nicht nur, in welches Taxi man einsteigen darf, sondern fragt vorher ziemlich unhöflich nach dem Fahrziel “Wohin willst du?”. Möchte nun ein Wien Tourist ohne Ortskenntnis ins 450 Meter entfernte Hotel, hat er schlechte Karten beim Manager “Gehst du ganz nach hinten!”.

Meist steht dort ein unsympathischer Kerl aus Ex-Jugoslawien herum und managt das System. Er bestimmt nicht nur, in welches Taxi man einsteigen darf, sondern fragt vorher ziemlich unhöflich nach dem Fahrziel “Wohin willst du?”. Möchte nun ein Wien Tourist ohne Ortskenntnis ins 450 Meter entfernte Hotel, hat er schlechte Karten beim Manager “gehst du ganz nach hinten!”.
© L!FE Magazin - Der Manager

Das bedeutet, der arme Wien-Besucher muss seine Koffer bis ans Ende der langen Taxischlange schleppen. Kann gut sein, dass der Fahrer das Hotel nicht auf Anhieb anfährt, sondern dem Gast eine längere Sightseeingtour durch das frisch zubetonierte Favoriten gönnt – gegen unfreiwilliges Körberlgeld natürlich.

Einmal beobachtete ich eine ältere Dame, die ein kleines Hündchen in einer kleinen Tasche deponiert hat. Nur das Kopferl des Hundes ragte heraus. Muslimische Taxifahrer lehnten sie kategorisch und angewidert ab und die Arme suchte verzweifelt ein Beförderungsmittel. Ein asiatischer Taxifahrer nahm sie schließlich auf. Wohin die Reise ging, weiß ich nicht. Dass das Hündchen auf der Speisekarte als süß-saures Rindfleisch endete, glaube ich nicht.

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Auch mich wollte der Hauptbahnhof-“Taxi-Manager” schon oft quälen. “Wohin willst du?”, in eine bessere Zeit, antwortete ich. Meinen Taxifahrer suche ich mir selber aus, meistens einen Afrikaner oder einen Inder. An denen lastet noch eine unschuldige Höflichkeit. Die meisten sind sehr mitteilungsbedürftig, es geht um Politik, ihre Familie oder um nichts. Leider wärmen manche ihre Mahlzeit im Fahrzeug auf und ich hatte schon oft das Gefühl, sie beim Lunch zu unterbrechen. Doch das Geschäft geht dann doch vor, nur der Geruch ist lästig.Unglaublich, welche Geschichten man in einer 20 Minuten-Fahrt hört und ich höre gerne zu, obwohl ich meist nur die Hälfte verstehe. Unsere österreichischen Problemchen sind dagegen ein Lercherlschas. Ich möchte weder in Nigeria, Kongo, oder Somalia leben und auf die enorme Armut in Indien habe ich auch keine Lust.

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Schon gar keine Lust habe ich mitten in Wien auf einen ex-jugoslawischen “Manager”, der meint, über dem Beförderungsgesetz des Taxi-Gewerbes zu stehen, um sich und eine Gruppe von Gaunern und Ganoven zu bereichern.

Es gibt so „kleine“ Tricks, wie man den Taxameter zugunsten des Fahrers manipulieren kann, erzählte mir ein Taxifahrer. Das ist eine einfache Sache, wenn man sich auskennt und das Abklemmen des Multifunktionssteuergerätes MSS nicht schwierig. Nicht nur in Serbien gibt es dafür Spezialisten. So kann man locker den Fahrgast und das Finanzamt über den Tisch ziehen. Natürlich besteht eine Eichpflicht, doch wenn es um ein paar Euro geht, wird man erfinderisch.

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© pixabay - Voll ausgerüstet, aber keine Ahnung

Wir reden hier nur über ein paar schwarze Schafe, die gibt es in jedem Gewerbe. Natürlich kann man nicht alle zum Bäckerschupfen an die Donau befördern, selbstverständlich mit geeichtem Taxameter. Aber es wird im fauler im Taxi-Geschäft. Der „Beruf“ ist sicherlich kein Honigschlecken, lange Wartezeiten, keine geregelten Mahlzeiten und stundenlanges Sitzen fordern ihren Tribut.

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Jedoch ist kaum ein Taxifahrer ortskundig, höflich und versteht die Sprache. Einmal musste ich zum Austria Center, der Fahrer war ausgerüstet mit Navi, einem Tablet und Handy, das einfache Ziel aber hat er nicht gefunden, trotz seiner stolzen Technik.

 

OK, der Beruf ist kein Honigschlecken, es geht um jeden Cent. Doch da frage ich mich, warum immer mehr Männer auf den Taxizug aufspringen und die Innung tatenlos zusieht. Offenbar gibt es mehr Taxischeine als Fahrgäste, da kann die Rechnung natürlich nicht aufgehen.

Life Magazin, Manfred Cobyn

The Rolling Stones “Waiting On A Friend” - recommended by Wickerl Oberndorfer

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Comments

  • Doris D.

    Das am Hauptbahnhof ist mir auch schon aufgefallen, doch wusste ich nicht was dahinter steckt. Geiles Magazin im übrigen alles liebe Doris

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