DER Fußball-Gott ist zurück
„Im Nationalteam zu spielen ist das Größte, das du als Fußballer machen kannst.“ Zlatan Ibrahimovic kehrt im Rahmen der UEFA EURO 2020 (2021) fünf Jahre nach seinem Rücktritt ins schwedische Nationalteam heim
Der 7. Juni 2013 war für mich ein besonderer Tag. Geprägt von Trauer, Abschied und Augenblicken voll Glück. An diesem Tag wurde der Mann begraben, der für meine Liebe zum Fußball mitverantwortlich war, mein Vater. Um ihn würdig zu verabschieden, haben wir an diesem Abend gemeinsam ein Match gesehen, ich im Stadion auf der Tribüne umringt von guten Freunden, er von oben hinunter. Es war das WM Qualifikationsspiel Österreich gegen Schweden im Ernst Happel Stadion. Österreich hat gewonnen, Zlatan hat seine Kunst am Ball gezeigt und gespielt.
Für Zlatan Ibrahimovic habe ich das Gefährt zur Hölle – ein Flugzeug bestiegen, um mir den Wunsch zu erfüllen, ihn noch einmal live in Action zu sehen, in Manchester. Da hat er sich aber ein schweres Fuß Auweh zugezogen und ich habe nur diese unhübsche Arbeiterstadt gesehen und kein packendes Match. Geendet hat mein Begehren mit Zlatans Abgang in die Stadt der Engel.
Der Mann ist knapp 40 Jahre alt, für einen Balltreter, in seinem Fall einen genialen Trickser, Spieler und Goalgetter, ein Greis. Aber der ältere Herr hat in seinem Profifußballerleben mehr erreicht als sich manch Superverdiener und eingebildeter „bester Fußballer“ erträumen kann. Er hat sich nach schwersten Verletzungen seinen Thron zurückerobert und darf bei einem Verein in der ersten Reihe stehen, bei dem kein Könner einen Vertrag ablehnen kann, wie am Fließband liefert er Tore für den AC Mailand.
Für viele Fußballwahnsinnige jedoch ist „Ibrakadabra“ ein rotes Tuch. Er ist selbstbewusst, also beinahe schon größenwahnsinnig. Aber der Mann weiß halt, was er kann und tut dies mit geschmeidigen Worten wie „Ich bleibe, wenn sie den Eiffelturm gegen eine Statue von mir ersetzen. Das verspreche ich.“ (zu seiner Zukunft bei PSG) Oder auch: „Diesen Philosophen brauchen wir hier nicht. Der Zwerg und ich reichen. (über den damaligen FC Barcelona Trainer Pep Guardiola und Lionel Messi), kund.
Ich denke, Zlatan Ibrahimovic hat sich gerne das Image eines Verhaltensoriginellen geben lassen. Er hat daraus eine wertvolle Marke kreiert und sich damit zu einem reichen Mann gemacht.
Ibra ist anscheinend auch ein toller Mann. Seine Partnerschaft mit dem ehemaligen Modell Helena Seger hält immerhin seit 20 Jahren, skandalfrei. Das Herz für seine Kinder hat er öfters bewiesen. Seine karitativen Tätigkeiten trägt er auch nicht medienwirksam vor sich her, er macht einfach. Manchmal dringen solche Dinge jedoch an die Öffentlichkeit, geschuldet ist das der Tratschfreudigkeit der Erhaltenden.
Ibrahimovic ist wohl der halben Welt bekannt, in Schweden ist er ein Nationalheiliger. Sogar seine eigene Suchmaschine hat er bekommen. Und nun das Geschenk an die Schweden und mich. Er hat das unerwartete getan und sich mit dem Trainer der schwedischen Nationalmannschaft, Janne Andersson ausgesprochen und versöhnt und kehrt zurück. Andersson: „es ist sehr schön, dass er zurückkehren möchte“ und „ der beste Spieler, den wir je in Schweden hatten“, streut er Ibra Rosen.
Schweden, seine Fußballfans und ich sind dankbar und freuen uns auf einen größenwahnsinnigen, topmotivierten, torgeilen Zlatan!
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Ina Foscari
Chefredakteurin
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