Der Liedermacher, Kabarettist, Schauspieler Rainald Grebe und Volkstheater-Direktor Kay Voges sprachen mal über „Sisi“, zunächst nur im Spaß, doch so nach und nach formte sich Szene für Szene und schließlich ein Theaterabend. Zunächst ein Danke, dass diese Revue „Sisi“ und nicht „Sissy“ heißt, denn Elisabeth selbst schrieb sich mit einem „s“, wenn sie nicht zum Pseudonym Titania griff. Wer ist nun diese Elisabeth? Eine blutjunge bayrische Prinzessin, die plötzlich Kaiserin wurde. Elisabeth wuchs jenseits von strengem Hofetikette auf, landete in Wien aber in einem sehr heftigen seiner Art. Anstatt sich anzupassen, entzog sich die Kaiserin immer häufiger ihrem Job, begab sich auf ausgedehnte Reisen, schrieb Gedichte und nahm nur wenige kaiserliche Verpflichtungen wahr. Gut, sie gebar unter anderem einen Thronfolger, dem ein trauriges Schicksal als vermutlicher Mörder und tatsächlicher Selbstmörder ereilte. In Österreich weiß auf jedem Fall fast jeder eine Schnurre, ein Gerücht, eine Anekdote über die Kaiserin mit dem prachtvollen Haar zu erzählen. Genau das nützten Grebe und das Schauspielteam und zerlegen Wahrheit und Lügen in kleine Happen – eben 99 Szenen –böse, respektlos, witzig, mit hoher Schauspielkunst, begleitet von einer flotten Band, und einer erfrischender Sicht von außen – vom Piefkes eben.