Werden Menschen glücklicher mit einem Lobautunnel und einer neue Stadtstraße? Ich glaube nicht
Bürgermeister Christian Ludwig verkraftet kein Nein gegen den Bau des Lobautunnels. Erinnert ein wenig an Bruno Kreisky, der zuerst das Atomkraftwerk in Zwentendorf bauen ließ und schließlich zähneknirschend zur Kenntnis nehmen musste, dass 1978 eine sehr knappe Mehrheit gegen Atomstrom, in Österreich produziert war. Nun ist Österreich umzingelt von AKWs und der radioaktive Abfall wird irgendwo verputtelt. Wenn ich meinen Dreck beim Fenster rauswerfe, ist er für mich nicht sichtbar, eine geniale grüne Idee
Autofahrer haben keinen Platz mehr, da es viel zu viele von ihnen gibt und sie möchten gefälligst mit ihrer Karre von A nach B fahren und wieder zurück. “Der
Verkehr ist für fast 30 Prozent der gesamten CO2-Emissionen der EU verantwortlich, von denen 72 Prozent auf den Straßenverkehr entfallen. “.Das wollen wir aber tunlichst reduzieren, jedoch wie soll das funktionieren? Ein eingefleischter Autofahrer steigt ganz sicher nicht auf öffentliche Verkehrsmittel um. In den Öffis könnte man ja das LIFE Magazin lesen und hübschen maskierten Damen & Herren schöne Augen machen. Doch leider machen es die Wiener Linien einem nicht leicht, umzusteigen. Wartezeiten von 8-19 Minuten auf die nächste Bim, Bus oder U-Bahn sind keine Seltenheit. Nachbessern wäre eine gute Idee.
Die Kosten für den geplanten Lobautunnel, oder Nordostumfahrung sind kein Lercherlschas, die Rede ist von 1.900.000.000 Euro. Wie man weiß bringt jede neue Straße mehr Autofahrer:innen. Also ist dieser Plan ein Schuss ins Klima-Knie.
“Eine Absage des Lobautunnels wäre die einzig richtige Entscheidung. Das Megaprojekt Lobau-Autobahngefährdet einen unersetzlichen Lebensraum, schädigt das Klima und droht eine Verkehrslawine auszulösen.”, so Klara Maria Schenk, Klima- und Verkehrsexpertin bei Greenpeace.
Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) und Genosse Ludwig sind ganz anderer Meinung: „Wir werden die Stadtstraße bauen …“.
Aha, wo sama denn?
Die Lobau ist ein wichtiger Grundwasserspeicher der Stadt, und wenn man da unüberlegt einen Tunnel baut, versiegt diese Quelle. Ulli und Christian sollten gemeinsam im Sandkasten spielen, dort würden sie sehen, wohin das Wasser versickert. Wien hat sich in den letzten Jahren ein neues Gewand verpasst. Manche Stadtteile sind zur Unkenntlichkeit verkommen. Die Stadt wurde zubetoniert, die Sommer werden immer heißer, der Schweiß klebt an den Straßen und Neubauten. Keine frische Luft in Sicht.
Hören wir endlich auf mit dem Zubetonieren der Stadt, es reicht. Ich habe mir so ein “Protestcamp” angesehen und war überrascht. Kein Hauch vom Flair der Hausbesetzungen in den 80er-Jahren. Besetzt wurden Aegidigasse, Spalowskygasseoder Gassergasse(GaGa). Es wurden coole Partys gefeiert, in den “sleepins” hatte man mehr als Schriftverkehr und die Gemeinde Wien setzte sich am Ende immer durch und räumte die Hütten. Es ging um viel Geld und dann ist Schluss mit lustig.
Ich habe mit “Besetzer” Hugo l. (Name wurscht) gesprochen
Sein Wissen hat er von seinem Vater, er hat Wasser und Kulturtechnik studiert und sein Handwerk am Bau gelernt. Seine große Stärke ist das Improvisieren. Die Pyramide ist eine warme Stelle für alle und hoch gebaut, damit es für die Polizei schwieriger wird, sie zu räumen. Vor allem hat sie einen großen Symbolcharakter. Auf dem besetzten Gebiet soll ein vorbildlicher Ort entstehen, ein Ökobau in der Wüste der Großstadt. Finanziert wird das Projekt durch Spenden. Da es in Wien viel zu viel Abfall entsteht, wird auch der in die Errichtung des Dorfes integriert. “Ein komfortables Leben ist möglich mit den Dingen, die andere einfach wegwerfen.
Wichtig ist, die Sonne zu nutzen an kalten Wintertagen. Bewährt in kühlen Nächten hat sich auch das zusammenkuscheln. Im äußersten Notfall wird ein wenig Holz verbrannt. Noch fehlt eine Verschalung für die Ausgleichswärme und Feuchtigkeit, steht aber ganz oben am Plan. Eine Solarpaneele sorgt für Wärme und Strom.
Freiwillig werden sie das noch kleine Dorf nicht verlassen, sie träumen von einer positiven, schönen Zukunft. Platz genug wäre für einen Ausbau des Öko-Dorfes.
Wir Menschen müssen endlich umdenken, sonst haben wir keine Chance auf eine halbwegs lebenswerte Zukunft. Das wird schon seit Jahrzehnten gefordert und eingemahnt, doch passiert ist nix.
Wie gesagt, eine neue Straße sorgt für mehr Verkehr.
Da wären wir wieder bei Habgier, Geiz, Egoismus und Maßlosigkeit – Halleluja
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