Es gibt mehrere Arten mit Fehlentscheidungen umzugehen. Wie gewohnt in unserem Lande, hat man es mit herumwursteln probiert, solange bis es nicht mehr ging. Man hat mit dieser Art und Weise mit Problemen umzugehen gleichzeitig die Forderung des österreichischen Publikums erfüllt: die heimische Fußballnationalmannschaft wird die umstrittene Weltmeisterschaft in Katar “boykottieren”. Begonnen hat die Misére 2017, Franco „SK Sturm Graz“ Foda hat die Fußball Nationalelf von Marcel Koller übernommen. Mit Foda durften sich heimische Größen wie Jürgen Säumel und Robert Almer am gut, von Marcel Koller eingestellten Team probieren. Der Erfolg gab ihnen nicht Recht.
Zug
Wie diese Herren zu ihrer gut bezahlten Stellung kamen, wissen wohl nur die Kapazunder in den Gremien des ÖFB. Zuerst hat man den grandiosen Taktiker und Sportdirektor Willibald „Willi“ Ruttensteiner nach Israel verjagt, um kurz darauf die tadellose Fehlbesetzung Peter Schöttel in dieses Amt zu hieven. Andreas Herzog hat eine mangelhafte Power Point Präsentation eingereicht, darum kam er wieder nicht zum Zug, oder so.
Beschwerlich
Es war ein langer Weg, ein beschwerlicher Pfad, eine Beleidigung für Fußballfans, bis das Missverständnis Franco Foda beendet wurde. Vier lange Jahre, langweilige Spiele, vercoachter Partien ohne Ende, planlose Spieler am Feld, all das war notwendig, um den deutschen Trainer endlich loszuwerden. Gegipfelt hat dieses Trauerspiel im Play-Off gegen Wales. Über dieses Spiel ein Wort zu verlieren ist jeder Tastendruck einer zu viel. Jedenfalls ist Platz vier in der WM-Qualifikation dieser Mannschaft nicht würdig. Dieses Traumteam musste sich von Journalisten, Fans und Kommentatoren viele verbale Watschen abholen, während an Foda, der Fehlbesetzung festgehalten wurde und ihm Beistandserklärungen zu teil wurden.
Stehaufmännchen
Mehr kann über Foda nicht gesagt werden. Die Europameisterschaftsteilnahme 2020, ausgetragen 2021, wurde durch Marcel Kollers Geist geschafft, die schnelle Verabschiedung beim Tunier haben wir einzig Franco Foda zu verdanken. Die einzig gute Partie, die gegen den späteren Europameister Italien gespielt wurde und mit Pech verloren wurde, hat die Mannschaft allein hinbekommen. Aus einem nicht bekannten Grund ging der Trainer auf Tauchstation. Eigentlich wäre das Ende der EM-Teilnahme der optimale Zeitpunkt gewesen Franco Foda in seine Heimat Deutschland wegzuloben, aber nein, man glaubte ihm seine ewigen Stehsätze wie „Wir haben Qualität“.
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Sprache
Woran es gelegen hat, dass Foda die ihm anvertraute Mannschaft nie erreicht hat, wissen wir nicht. Wir können darüber nur verzweifelte Theorien aufstellen. War es seine Weigerung junge dynamische Spieler ranzulassen, war es sein Fetisch für ausrangierte Nieten, war es sein piefke Schmäh? Es ist egal. Mit diesem Trainer wurde dem Fußballfan jede Illusion geraubt, die Einschaltquoten für Spiele der Nationalelf im ORF dürften sich denen geähnelt haben, die der Senderum 5:40 Uhr mit dem Wetterpanorama generiert. Fodas Vertrag endet mit 31.März 2022. Es ist noch eine sinnbefreite Partie gegen Schottland am 29.3.2022 zu schlagen. Ob der dann gerade noch amtierende Teamchef im Ernst Happel Stadion auf dem Bankerl sitzt oder die Mannschaft macht, was sie will, wird egal sein, es wird sich dieses Spiel kaum jemand antun.
Zukunft
Die Mannschaft, die Koller 2017 übergeben hatte, war grandios, sie hätte großes Potential gehabt. Franco Foda hat aus diesem Potential einen Scherbenhaufen gemacht. Schuld allein trägt jedoch nicht nur Foda. Es sind die Gremien des ÖFB, die einem Opportunisten wie Peter Schöttel engagiert haben, die immer und überall ihren Senf dazugeben müssen, obwohl sie weniger Ahnung von diesem Metier haben als der durchschnittliche österreichische Stammtischjammerer. Fußball zu lieben reicht nicht aus, um Entscheidungen dieser Größenordnung treffen zu können.
Foda allein auszutauschen, reicht nicht. Peter Schöttel muss ebenfalls weg. Es braucht wieder Menschen im Amt, die Ahnung von Fußball haben.
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