Life Magazin, Donauinselfest 2021

Auf dem DIF 21 ist was los – oder auch nicht

Heuer ist, wie in Pandemiezeiten üblich, alles anders. Darum gab es im Vorfeld eine Verlosung der gratis Inselkarten und nur wer welche ergattern konnte durfte aufs Fest

Life Magazin, Donauinselfest 2021
© Babsi Keoma/LIFE Magzin

Und dann auch nur zu genau der Bühne, für die man eine Karte hat. Radio Wien schreibt, dass von den 42.000 freien Plätzen immerhin 34.000 Besucher auch dort angekommen sind. lnnerhalb von drei Tagen wohlgemerkt. Um es vorweg zu nehmen – es war überschaubar. Ich habe mich für Samstag und Sonntag um Karten beworben und für beide Tage Karten bekommen. Das hat mich zuerst überrascht, aber ich dachte mir schon, dass der Andrang wohl nicht gar sooo groß sein wird. Die Samstagskarten habe ich zurück gegeben und damit hoffentlich einen weiteren Gewinner zum glückseligen Eintritt verholfen.

 

Life Magazin, Donauinselfest 2021
© Alexander Müller

Aufbruch ins Ungewisse

Am Sonntag spät Nachmittags habe ich mich als Nicht-Donauinsel-Geher auf den Weg gemacht und mich prompt am Handelskai verlaufen. Normalerweise bin ich immer den Menschenmassen gefolgt und musste mich nicht selbst um die Richtung kümmern. Schließlich bin ich dann drauf gekommen – nach mehrmaligem im Kreis drehen da man die Musik schon von irgend einer Richtung gehört hat – dass ich noch eine Station mit der U6 absolvieren muss, um dem Ziel näher zu kommen. Hurra, dort waren sich bewegende Menschengrüppchen!

Life Magazin, Donauinselfest 2021
© Babsi Keoma/LIFE Magazin

Denen bin ich siegessicher nachgegangen und schon war ich bei einer Absperrung und mittendrin bei der Kontrolle durch Menschen in gelben Sicherheitswesten. Dort wurde dann auch ordentlich nach meinem Ausweis und meinem Testergebnis gefragt, und ein bisserl drauf geschaut. Na gut, vermutlich wird sich keiner ungetestet reinschmuggeln und dann muss man ja nicht die Namen sooo genau vergleichen. Wenige Schritte weiter der zweite Kontrollpunkt. Dort wird das Ticket überprüft, auch das zeige ich brav dem Mann in gelb und dann nur noch das übliche abtasten und schon … stehe ich auf einer fast leeren Wiese. Weit vorne irgendwo ist eine Bühne. Und vier Standeln mit Getränken und Würschtln.

Life Magazin, Donauinselfest 2021
© Alexander Müller

Welche Bühne ist noch mal wo?

 

Gemütlich, denke ich mir. Vorne bei der Bühne ist etwas zu hören, das ein bisserl in meinen Ohren scheppert. Ich wundere mich, denn ich habe ein Ticket für die Ö1 Kulturbühne. Beim näher kommen macht mich das Ö3 Zeichen direkt auf der Bühne sicher: ich bin bei der Hauptbühne! Ich danke dem blinden Ticketkontrolleur und der gütigen Festivalgöttin im Stillen, denn da wollte ich heute eigentlich viel lieber hin. Vermutlich hätte ich nicht die erste Absperrung nehmen sollen, aber da standen ja keine Wegweiser für Ausländer aus dem 7. Bezirk.

Life Magazin, Donauinselfest 2021
© Murtaza Elham -Omar Sarsam

Egal, ein Blick aufs Programm zeigt mir, dass jetzt der einzige Act vom gesamten Inselfest kommt, der mich in Wahrheit wirklich interessiert: Josh. Um mein Glück vollkommen zu machen, stehen so wenige Leute vor der Bühne, dass ich mich ohne viel zu drängeln in der Mitte von Reihe fünf oder so positionieren kann. Nett. Die Leute drum herum sind so mittelgut drauf, einige haben genug intus um fröhlich deppert zu sein, andere versuchen noch, sich in Stimmung zu bringen. Wenig später geht auch schon das Josh. Konzert los und was soll ich sagen, mir hats gefallen. Sehr gut sogar. Die Stimmung wurde besser, die Band konnte die Leute mehrheitlich mitreißen, und mit dem Sonnenuntergang waren es auch wesentlich mehr Partygäste die den Weg vor die Bühne gefunden haben. Es wurde mit Feuer gezündelt und jede Menge Papierkonfetti in die Luft geschossen, alles was eben dazu gehört. Den nachfolgenden Hauptact habe ich mir nicht mehr gegeben, Seiler & Speer, weil es mir dann doch schon zu kalt war. Ich hatte eh schon einen Trinkbecher von ihnen für fünf Euro – samt Inhalt – erworben. Den bekommt meine Freundin Elke, die ist der größere Fan.

Life Magazin, Donauinselfest 2021
© Babsi Keoma/LIFE Magazin

Fazit und fröhliche Aussichten

Es war irgendwie gemütlicher als sonst, heimeliger, überschaubarer – na ja, kein Wunder bei nur einer Bühne. Die Gelegenheit für überfüllte Konzerte wird es wieder geben, das heurige DIF war eher etwas für Genießer. Und mein Bedürfnis nach Mitsingen, Mitgröhlen und Mitschunkeln wurde gestillt, ich brauche da nicht so viel davon. Wir werden sehen, was das nächste Jahr so bringt.

Life Magazin, Donauinselfest 2021
© Alexander Müller-Seiler & Speer

Falco - Helden von Heute (10. Donauinselfest 1993) - recommended by Babsi Keoma

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