Life Magazin, Susanne Dressler, Die Wiener Staatsoper sucht nach neuen Wegen und nach Nachwuchs für ein zukünftiges Publikum

Jugend forscht

„Utoperas“ ist ein Jugendprojekt der Wiener Staatsoper und Superar. Gemeinsam mit Schülern des MS Josef-Enslein-Platz und der MS Herzgasse wurde ein außergewöhnliches Stück entwickelt. Nur wer wagt, gewinnt.

„Was hören wir jetzt da“ fragt ein mittelalterlicher Mann den Teenager neben sich. Beide warten, dass sich die Tür zum Atelierhaus der Akademie der bildenden Künste Wien öffnet. „Keine Ahnung. Ich glaube, sie singen irgendwas. So Musical.“ „Aber wenn es Utoperas heißt, kann es auch was mit Oper zu tun haben.“ „Also wenn die so laut loskreischen, dann bin ich weg“ stöhnt das junge Mädchen. „Ja schauen wir mal“ beruhigt der Erwachsene.

Life Magazin, Susanne Dressler, Die Wiener Staatsoper sucht nach neuen Wegen und nach Nachwuchs für ein zukünftiges Publikum
© Katharina Schiffl

Wie viele Diskussionsrunden, Artikel und Gespräche wurden zum Thema Jugend und Oper bereits absolviert? Die Jugend interessiert sich nicht für Oper, kann der klassischen Musik nichts abgewinnen, nur wer von Kindesbeinen an in dem Genre sozialisiert ist, kommt mit dieser Musik zurecht. So lautet das gängige Vorurteil und es wird leider auch bestätigt. Nicht Jugendliche füllen Opernhäuser und Konzertsäle füllen, sondern meist leicht ergraute Erwachsene. Woran das liegt? An den Eintrittspreisen? Auch Konzerte mit hochkarätigen Stars der Pop-Kultur kosten Geld. An einer gehörigen Portion Schwellenangst? Ja, viele denken, dass sie eine Oper sowieso nie verstehen könnten. Nur zwei Argumente, die schnell zu widerlegen sind, trotzdem bleibt die Tatsache: Oper ist normalerweise nicht das Lieblingsgenre eines Teenagers.

Die Wiener Staatsoper sucht nach neuen Wegen und nach Nachwuchs für ein zukünftiges Publikum. Eine Kooperation mit Superar ist eine nachvollziehbare Kooperation, denn dessen kostenloses Angebot wird gerne angenommen: Hier dürfen Kindern lernen in einem Orchester, mit einem Musikinstrument zu spielen oder im Chor zu singen. Gemeinsam mit dem Superar Jugendchor, der Superar Percussion Gruppe, dem Bühnenorchester der Wiener Staatsoper erarbeiteten sich Schüler und Schülerinnen der MS Josef-Enslein-Platz und MS Herzgasse eine Jugendchatoper. Für die Inszenierung und professionelle Tipps sorgte Krystina Winkel. Ebenfalls an Bord zwei angehende Opernsänger. Übrigens sehr zur Freude der eingangs erwähnten jungen Dame! Andere staunten aber doch beeindruckt über das Stimmvolumen von Sopranistin Anna Nekhames und Tenor Angelo Pollak.
© Katharina Schiffl

Raus aus dem Haus am Ring

Die Wiener Staatsoper sucht nach neuen Wegen und nach Nachwuchs für ein zukünftiges Publikum. Eine Kooperation mit Superar ist eine nachvollziehbare Kooperation, denn dessen kostenloses Angebot wird gerne angenommen: Hier dürfen Kindern lernen in einem Orchester, mit einem Musikinstrument zu spielen oder im Chor zu singen. Gemeinsam mit dem Superar Jugendchor, der Superar Percussion Gruppe, dem Bühnenorchester der Wiener Staatsoper erarbeiteten sich Schüler und Schülerinnen der MS Josef-Enslein-Platz und MS Herzgasse eine Jugendchatoper. Für die Inszenierung und professionelle Tipps sorgte Krystina Winkel. Ebenfalls an Bord zwei angehende Opernsänger. Übrigens sehr zur Freude der eingangs erwähnten jungen Dame! Andere staunten aber doch beeindruckt über das Stimmvolumen von Sopranistin Anna Nekhames und Tenor Angelo Pollak.

Life Magazin, Susanne Dressler, Die Wiener Staatsoper sucht nach neuen Wegen und nach Nachwuchs für ein zukünftiges Publikum
© Katharina Schiffl

Chatten ohne Ende

Eindrucksvoll und durchaus selbstreflektierend erzählt die erste Episode von „Utoperas“ aus der Onlinewelt in der sich die Jugendlichen heute bewegen: Tik Tok. Gleich griechischen Chören aus einem antiken Stück schallen die Kurznachrichten aus den Kehlen der engagierten Teilnehmer durch das Atelierhaus.

Life Magazin, Susanne Dressler, Die Wiener Staatsoper sucht nach neuen Wegen und nach Nachwuchs für ein zukünftiges Publikum
© Katharina Schiffl

Es wird über die Stiegen gerannt und gestolpert, Leintücher dienen als Kulissen, die Musik (Musikalische Leitung und Komposition: Andy Icochea Icochea) rauscht laut zwischen klassischen und jazzigen Motiven, rasche Szenenwechsel erhöhen die Aufmerksamkeit. Alle Beteiligten sind mit merkbarer Begeisterung dabei und auch das Publikum folgt willig den Slogans wie „Mehr online, weniger allein!“ Wie genau das Thema Oper da reinpasst, erschließt sich dem Zuschauer nicht ganz. Aber zumindest haben einige, wohl zum ersten Mal Opernsänger live gehört. Und niemand hat den Raum verlassen!

Life Magazin, Manfred Cobyn

Leonard Cohen “Dance Me to the End of Love” - recommended by Manfred Cobyn

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