Life Magazin Manfred Cobyn, Niki Neuspiel

Seine Bilder gehören ins Licht

Er ist Elektrotechniker, Tonmeister, Bühnenbildner, Verleger, Sounddesigner, Autor, Musical- Film- und Fernsehproduzent, Unternehmer, Galerist und Maler. Das Leben, wie man weiß, ist ein steiniger Weg, mit Höhen und sehr tiefen Tiefen.

Niki Neuspiel kennt das Auf und Ab im Leben, er war immer produktiv, hatte Ideen, war erfolgreich und fiel manchmal auf die Schnauze. Eigentlich ein ganz normales Künstler Leben, doch aufgegeben hat er selten. Wenn man am Boden liegt, wird es Zeit wieder aufzustehen und nicht lange der Vergangenheit nachzutrauern. Er war viele Jahre Tonmeister beim ORF und sattelte um zum Fernsehproduzenten. Man meint zu wissen, wie gemütlich der Job eines Produzenten sei: Villa, Frauen, Drogen, Alkohol. Nein, nein, als Producer ist man vor allem eines, verantwortlich, und zwar für jede Kleinigkeit und Großigkeit (erfundenes Wort). Für Pause und Spaß ist weder Platz noch Zeit, das Hirn hat zu funktionieren und zwar die ganze Produktionszeit über.

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© Niki Neuspiel

Viele Jobs

Niki nahm all seine Jobs sehr ernst und arbeitete sehr erfolgreich immer im Hintergrund. Bei 2 Papstbesuchen von Johannes Paul II, sorgte er dafür, dass tausende Menschen die Botschaften des Heiligen Vaters auch hörten, wenn sie keinen Zutritt zur Messe hatten. Heute nennt man das Public Viewing. Für die erfolgreiche Fernsehserie “Die kranken Schwestern” bekamen er und sein Team die “Romy” verliehen.

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© Manfred Cobyn - Niki Neuspiel im Atelier

Bühnenproduktionen

Auch Niki Neuspiel`s Bühnenproduktionen können sich sehen lassen, wir reden da über “Die Csárdásfürstin”, “Die lustige Witwe”, “Sommernacht der Operette”, “Das Weisse Rössl”, “Wiener Blut” und so weiter. Alles keine “Pimpferlstücke”, bei denen er die Produktionsleitung übernommen hat. Ned schlecht.

Life Magazin Manfred Cobyn, Niki Neuspiel
Bild: Katharina Schiffl

Doch sein Leben ist viel facettenreicher und er tauchte auch in die Welt des Musicals ein. Er ist Autor von “Egon Schiele – das Musical”, “Tutanchamun – das Musical” und ein paar andere. Sehr erfolgreich war er damit nicht und vielleicht laugte ihn die Erfolglosigkeit auch ein wenig aus. Er sah die Welt nicht mehr in Magenta, Yellow und Cyan, sondern in Shades of Grey. Hat was mit Farbenlehre zu tun, aber das Wissen meine Leser ja, oder?

Seine Welt wird wieder bunt

Nach langer Zeit des Produzierens, Schaffens, Gewinnens und Verlierens zog es ihn endlich dorthin, wo es ihn schon seit über 20 Jahren hinzog, in den Keller. Aber nicht um zu Heulen, sondern um zu Malen. Das hat er immer gemacht, wenn die Welt da oben etwas anstrengend und trist wurde. “Im Jahr 1999 lernte ich Kunstprofessor Wolfgang Wiesinger kennen, der mir Mut machte und von dem ich viel gelernt habe”, sagte Niki.

Life Magazin Manfred Cobyn, Niki Neuspiel
© Manfred Cobyn - Farbenspiel

Oft hat Niki Neuspiel sein Leben in unterschiedlichen Grautönen gesehen, von Bleigrau, Gneissgrau bis zu Zinngrau. Malerei war nur ein kleines Ventil, der Keller relativ dunkel, aber er malte. Eines Tages lernte er Marion Müller kennen und lieben. Sie sah sich seine Werke an und meinte: “Deine Bilder gehören ins Licht!” und sie kamen ins Licht. Erst da erkannte man die Kraft der Farben, die er mischte und auf die Leinwand brachte. Von Grautönen keine Spur, er mischte Azurblau mit Grüngelb, Mint mit Marsala, er experimentierte mit Türkisblau, Feuerrot, Maigrün und Narzisse. Erst im Licht kamen all die Farben zur Geltung, zahlreiche Ausstellungen folgten.

Life Magazin Manfred Cobyn, Niki Neuspiel
Bild: Babsi Keoma -Niki Neuspiel/Marion Müller

Den Keller hat er schon lange verlassen, er arbeitet nun in einem Atelier, an dem praktischerweise eine Galerie angeschlossen ist. Wenn man sich im Internet anmeldet, führt der Künstler selbst durch seine Ausstellung und manchmal darf man ein Werk mit nach Hause nehmen, um zu sehen, ob es zur Einrichtung passt.

 

Anlässlich seiner neuen Vernissage, habe ich seine Bilder betrachtet und war fasziniert vom Farbenspiel, sie vermitteln viel positive Kraft auf die Seele und sind leistbar. Kann schon sein, dass man auf die eine oder andere Antidepressiv-Tablette verzichten kann, wenn man sich ein Gemälde von Niki Neuspiel ins Wohnzimmer hängt, allerdings wird es nicht von der Krankenkasse bezahlt.

ATELIER-GALERIE NEUSPIEL am Feilplatz - Ecke Spallartgasse 1/ 1140 Wien

"In the Mood for Love" - Shigeru Umebayashi - recommended by Manfred Cobyn

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