Seit meine Kinder sich selbstsicher auf ihren eigenen Beinen bewegen, neigen sie dazu, nach dem Mittagessen fluchtartig das Haus zu verlassen. Ob das an mir, an meinen Kochkünsten oder einfach nur am Spieldrang liegt, weiß ich nicht genau, ich gehe aber vom bestmöglichen Szenario aus: sie mögen andere Kinder und sie lieben Bewegung an der frischen Luft. Das ist bei uns super, wir leben am Land, die Nachbarn haben Kinder im gleichen Alter. Die lieben Kleinen sind ab 15 Uhr nur noch im Rudel anzutreffen.
Die erste Schulwoche war kaum vorbei, kam der Anruf der Nachbarin. Sie musste ihre, nur knapp unter der Impfempfehlung seiende Tochter, von der Bildungsstätte holen. Sie hat etwas Positives ausgespuckt. Das Kind ist in Quarantäne.
So weit, so gut. Was allerdings jetzt kommt, ist an Idiotie kaum zu überbieten:
Der kleine Bruder, andere Altersgruppe, andere Bildungsstätte, ist nicht in Quarantäne und darf sich, wie auch die geimpften Eltern frei bewegen. Die widerborstigen Eltern haben allerdings beschlossen, bis zu einem PCR-Test der verschreckten und separierten Tochter, der Öffentlichkeit fernzubleiben.
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