Offenbar wird dies aber in Österreich anders gehandhabt. Die Kulturschikaria in diesem Land hat dieses Phänomen verleugnet. Es kann nicht sein, dass man jetzt so tut, als hätte man von nichts gewusst. Die Ermittlungen gegen den aus vielen TV-Formaten, bekannten Schauspieler laufen seit Sommer 2021. Anonymisiert wurden alle Details zu dieser Causa veröffentlicht. Viele Medien haben darüber berichtet, manche sehr neutral, andere, wie die Kronen Zeitung haben den Namen des Schauspielers anonymisiert, indem sie einen Rollennamen des Stars verwendet haben, das heißt, jeder, der ORF konsumiert oder Teil der Kulturlandschaft ist, konnte sich zusammenzimmern, wer denn damit gemeint ist.
Nun, der Herr Superstar, geadelt mit einer Vielzahl von Preisen, wurde auch nach diesen Artikeln noch viel beschäftigt und gebucht.
Jetzt wird betrauert, dass Produktionen, die eigentlich durch die Mitwirkung Teichtmeisters (finanziell) aufgewertet werden sollten, nicht mehr gezeigt werden und Teichtmeister aus der Burg geschmissen wurde.
Schaut man auf sozialen Medien ist es seit Bekanntwerden des Namens und der Taten des Schauspielers ruhig. Kein so gewohnter erhobener Zeigefinger von Anstand und Moral zu sehen. Man erregt sich vielmehr über Gaspreise oder Pinkelbilder, bewirbt eigene Produktionen usw. so, als würde das Thema Kindesmissbrauch nicht existieren.
Nina Proll und Roland Düringer wurden medial hingerichtet, weil sie Meinungen abseits der Kulturclique vertreten haben, Frau Proll wegen ihrer Meinung zu „Me too“ und Herr Düringer wegen seiner Ansicht zur Coronaimpfung. Man hat sie in sozialen Medien deformiert, beschimpft und als „Rechte“ betitelt. Man muss die Meinung der Beiden nicht teilen, um das verwerflich zu finden, was man mit ihnen gemacht hat. Aber zum Thema Kindesmissbrauch durch einen angesehenen Schauspieler ist man ruhig. Und ja, Teichtmeister hat auch Taten abseits der Datensammlung getätigt. Er hat an seinem Arbeitsplatz minderjährige Schauspielerinnen fotografiert und daheim „hübsche“ Kollagen angefertigt.
Es ist anzunehmen, dass dies alles erst dadurch bekannt wurde, da ein Gerichtstermin, in Österreich sind Verhandlungen für gewöhnlich öffentlich, feststeht. Der Herr Strafverteidiger macht seinen Job gut, ist er doch ein bekannter Jurist und Verfassungsrichter, er versucht das Beste für seinen Mandanten herauszuholen. Er betont, dass sich Florian Teichtmeister seit Jahren in Therapie befindet (bitte, die zeitliche Abfolge von Ermittlungen und Therapiebeginn muss aufgeklärt werden), er „nur“ digitales Material gesammelt hat und niemals tätlich gegen Personen wurde.