PORN TO BE ALIVE
Ich gestehe, ich mag eigentlich keine Pornofilme (großes Indianerehrenwort), da sie meist schlecht gemacht sind. Die Handlung ist immer gleich, oder ähnlich: ein Mann und eine Frau machen Liebe, natürlich nicht wirkliche Liebe, aber sie tun als ob.
Obwohl mir Pornofilme, wie gesagt nicht gefallen, habe ich sicher schon Tausende davon gesehen. Als es noch kein Internet gab, verkaufte mir ein Freund seine VHS-Kassetten um wenig Geld, seine Sammlung umfasste einen Querschnitt von erträglich bis zum Kotzen.
Relativ harmlos war eine Version von Josefine Mutzenbacher, die im Wald kniete und sang: „Zwei Männchen stehen im Walde ganz steif und stumm“. Es standen wirklich zwei Männer starr und dumm herum, allerdings mit heruntergelassener Hose und die “Schauspielerin” hatte Mühe ihr Liedchen zu singen und gleichzeitig die Männchen stehen zu lassen. In einer anderen Szene bückte sich Josefine über den Küchentisch, hinter ihr stand ein strammer Mann, auch seine Hose war heruntergelassen und sie fragte: „Was machen sie da?“, seine Antwort kurz und bündig „Ich pudere Sie!“ Der Dialog war vielleicht ein Geistesblitz des Regisseurs, ja damals zu VHS-Zeiten gab es noch Dialoge, aber es gab auch noch viele Schamhaare.
Auf einer anderen Kassette sprachen die Propagandisten kein einziges Wort. Sie konnten auch nicht sprechen, da sie einen roten Ball im Mund hatte und sie war in einem knappen, schwarzen Lackkostüm gefangen. Kommt Lakai von Lack? Nun, der Gute lag am Rücken und die geknebelte hupte ihr Geschlechtsorgan an seinen Mund. Ich dachte, er machte sich an ihren behaarten Schamlippen zu schaffen, doch falsch gedacht. Seine Zunge war nicht an der weiblichen Scheide interessiert, sondern am Anus der sprachlosen. Sie drückte aus dem größten, perfekt gefalteten, innerem Organ, den Rest ihrer Mahlzeit, vor vielen Stunden, in sein Gesicht. Na wusch, ich wurde Zeuge, wie eine Frau einem Mann in den Mund scheißt. Echt ein Scheiß Video.
Ich kaufte ein ganzes Konvolut an Pornofilmen bei meinem Freund, in einem stand Tierschutz auf dem Cover. Ich mag Tiere, aber eigentlich nur, wenn sie von selbst überleben können. Welchen Sinn macht es, Orang Utans auf einer winzigen Insel auszubürgern, ein Orang-Männchen beansprucht alleine an die 50 km2, die es einfach nicht mehr gibt, nirgends auf der Welt. Da können wir spenden bis zum Umfallen, Palmöl ist wichtiger für uns als behaarte Menschenaffen. Aber um beim Thema zu bleiben, da gab es einen Film, wo eine Frau auf allen Vieren Platz nimmt. Die Umgebung ist ländlich und sie hockt nicht irgendwo, sondern in einem Strohbett. Ein Mann kommt ins Bild und legt Decken auf ihren Rücken. Warum Decken dachte ich, die Antwort kam stürmisch und grunzend. Ein junger, dreihundert Kilo schwerer Eber rast auf die vermeintliche Sau zu. Seine gespaltenen Hufe, von Kot und Schlamm verschmutzt, krallen sich in die Decken der Darstellerin und er beginnt, ganz wild geworden, die arme von hinten zu penetrieren.
Wie krank sind wir Menschen geworden, werden wir wirklich geil, wenn zwei Männchen im Walde stehen, das dritte Männchen seine Notdurft verrichtet und ein geiler Eber herangepirscht kommt. Die Filme sind alle im Müll gelandet, vorsorglich hab ich sie zerschnitten, damit sie ja keiner zu sehen bekommt. VHS ist out, doch seit Jahren gibt es das Internet, noch schlimmer und merkwürdiger, doch davon berichte ich das nächste Mal.