Der gefallene Engel
„Mit der biblischen Erzählung von David und Goliath haben meine Eltern mich begeistert, was man im Leben mit Gott alles erreichen kann. Aus der Bibel ziehe ich heute noch meine Kraft.“ David Alaba.
Lange beklatschter „eigentlich sollt ich Mittelfeld spielen, mach aber was ich will“ Nationalspieler unter Marcel Koller, nicht weg denkbarer Innenverteidiger bei FC Bayern München. Ein gut erzogener junger Mann, der nie negativ auffiel, im Gegensatz zu seinem Nationalteam Haberer Marko Arnautovic. Ein ewiger Lebenspartner einer jungen Handballerin aus Wien. Sportler des Jahres in Österreich 2013 und 2014. Eigentlich ein recht fader Typ. Everybody´s Darling, könnte man sagen.
Doch dann kam die Gier
Ob es David Alabas Gier ist oder doch die seines Spielerberaters Pinhas „Pini“ Zahavi wissen wir nicht, wir sind ja keine anwesenden Mäuschen, wenn sich die beiden unte
Alaba trägt seinen Glauben an Jesus nicht nur im Herzen, sondern auch publikumswirksam aufs Unterleiberl gedruckt, unter seinem Spielertrikot, welchem sich nach dem Spiel vor laufenden Kameras entledigt wird. Auch richtet er uns über Facebook, nervös und lesend wie ein Volksschüler, ab und an einige Psalmen aus der Bibel aus – „der Herr ist mein Hirte, mir wird es an nichts fehlen…“.
David ist, wie seine gesamte Familie der protestantischen Freikirche der „Siebten-Tags-Adventisten“ verbunden. Er hat sich im Gegensatz zu den Katholiken, die ja für gewöhnlich durch ihre Eltern an die Kirche gebunden werden, selbst zu einer Taufe entschlossen, darauf wird in der Gemeinschaft wert gelegt. Ebenso wie auf die Bibel. Speziell das „Alte Testament“. Irgendwie gibt es sowieso viele Parallelen zum Judentum. Aber gut. Wir wissen, David ist gläubiger Christ, „Jesus gibt ihm Kraft“, „Alles ist möglich, durch den Heiligen Geist“ und „Jeder Erfolg entsteht aus dem Glauben“. Und Herr Alaba studiert gerne mit Gleichgesinnten die Bibel. Das ist gut so.
Nur: wie geht das mit der Gier zusammen?
Dem gelernten Christenmenschen sind die sieben Todsünden nicht erst seit der Jagd Brad Pitt´s nach einem grauslichen Mörder im Film „Sieben“ ein Begriff. Gier ist eine davon. Hochmut und Wollust könnte man, wenn man dies den wollen würde, Herrn Alaba ebenfalls unterstellen. Für Zorn und Neid scheint er zu sehr der Trägheit verbunden und über seine Essgewohnheiten wissen wir nichts. Zu viel dürfte es nicht sein, hat er doch einen drahtigen Körper.
Man fragt sich, nicht erst seit dem gescheiterten Vertragspokerspiel mit den Bayern, wo ist der gute Musterschüler falsch abgebogen und warum. Man könnte schlechten Einfluss durch seine Mitspieler vermuten, einen falschen Freundeskreis oder einfach nur ein „ich-will-weg-vom-braven-Buben-Image“. Wir werden es nicht erfahren, zumindest nicht so schnell. Wir könnten auch der neuen Frau an seiner Seite die Schuld geben. Hat David sich noch züchtig in Lederhosen mit der Ex im Dirndl auf dem Oktoberfest präsentiert, zeigt er sich mit der Mutter, seines unehelichen Kindes, proper hupfend in knapper Badekleidung am Meer schmusend. Aber alles kein Problem, die Freikirche hält nichts von der Idee des Himmels und der Hölle. Drum kann man ungeniert vor sich hin leben und auch einmal seinen Hochmut zur Schau stellen und meinen, ja jetzt zeig ich es den Münchnern endlich einmal. Sie haben seit 2008 eigentlich nicht auf mich verzichten wollen (kurzes Intermezzo bei Hoffenheim ausgenommen), werden sie mir jetzt meinen Christkindlbrief schon erfüllen. Angeblich gilt Alaba ja als einer der besten Verteidiger der Welt. Angeblich.
Wir wünschen David Alaba, dem lieben Buben von Nebenan, keine Steine. Wir sind selbst nicht frei von Sünde. Wir wünschen David einen Verein, der seine bzw. die Wünsche seines Spielerberaters erfüllt. Wir wünschen ihm eine Zukunft im Fußball. Wir hoffen, er findet den Weg zurück zum Glauben. Wir brauchen einen David, der sein Bestes gibt. Wir brauchen seine Antworten auf Fragen, die die Rainer Pariasek´s dieser Welt bewegt, in seinem typischen „Austria Wien“ Deutsch.