Lieben und Leben in der Vorstadt
Seit der Jahrtausendwende gehört sie zum fixen Ensemble des Wiener Burgtheaters und sie ist bekannt und berühmt aus Funk und Fernsehen
Die Rede ist von Stefanie Dvorak, die nicht verwandt mit Felix Dvorak ist. Ihre Ausbildung 1995 bis 1999 zur Schauspielerin war eine harte Zeit. Erst nach dem zweiten Anlauf wurde sie im Max-Reinhardt-Seminar aufgenommen und nicht nur Klaus Maria Brandauer war ein strenger Lehrer. „Ich habe in der Sekunde einen totalen Heulkrampf gekriegt und da war dann Brandauer und hat mir so die Wange getätschelt. Und dann ging es halt los“, erinnert sich die gebürtige Steirerin. Doch der erfolgreiche und schwierige Kampf für ihren Beruf lohnte sich alsbald. Nach dem erfolgreichen Abschluss des strengen Seminars öffneten sich die Türen der Wiener Josefstadt. Ab dem Jahrtausend Wechsel durfte sie bei dem Kenner seiner Pappenheimer, dem Portier der Josefstadt, den Personaleingang betreten, sie wurde fixes Ensemble-Mitglied des berühmten Theaters.
Im Fernsehen war sie unter anderem bei „Kommissar Rex“, „Trautmann“, 4 Mal im „Tatort“, „Walking on Sunshine“, „SOKO Donau“ und vielen anderen Produktionen zu sehen. 2008 erhielt sie schließlich den renommierten Nestroy-Theaterpreis in der Kategorie „Beste Schauspielerin“, für die Akademietheater-Inszenierung „Die Präsidentinnen“. Sehr fleißig die junge Dame, doch von nichts kommt nichts.
Nun ist es schließlich auch die Musik die sie fasziniert und sie traf eine kluge Entscheidung. Mit der österreichischen Band „ÖHA!“, tat sie sich zusammen. Die Formation ÖHA! und die Schauspielerin haben das Programm „Lieben und Leben in der Vorstadt“ ausgeheckt und werden es am 31. Oktober 2020 dem geneigten Publikum – im Metropolis- zur Aufführung bringen.
Dort wird Stefanie Dvorak nicht nur lesen, sondern auch singen. „Musik zu machen finde ich großartig. Das ist so eine andere tolle Energie. Es ist wieder etwas Neues und das mag ich sehr.” Eine eigene Langspielplatte (CD) plant sie noch nicht. „Nein, dafür singe ich nicht gut genug“, meint sie ehrlich.
ÖHA!
Die „Ottakringer Beatles“, wie ÖHA! von einem Journalisten bezeichnet wurde, erzählen akustische Vorstadtgeschichten und schwarzhumorig-hinterfotzige, aber liebevolle Beobachtungen zwischen Simmering und Hernois, mit Augenzwinkern zu Musik verdichtet. Wiener Vorstadtmusik für desillusionierte Alltags-Romantiker. Drei Schulfreunde, alle bis zur Schädeldecke voll mit glühendem Enthusiasmus, im Ottakring der 70er Jahre- Musik gründeten sie die Combo.
Geprobt wurde selbstverständlich im Kabinett der elterlichen Wohnung. Man spielte ausschließlich Eigenkompositionen, angelehnt an Titel wie z. B. “Let it be”. Dem richtigen “Covern” stand lediglich ambitioniert autodidaktisch erlerntes „Können“ gegenüber. Die Monate vergingen, die Band übte wie besessen, die Nachbarn lavierten am Rande des Irrsinns. Allen wütenden Klopfgeräuschen zum Trotz begann die Sache doch tatsächlich nach richtiger Musik zu klingen!
Die Suche nach der richtigen Stimme, dem perfekten Klangbild für die Lied- und Zwischentexte von ÖHA! haben die Band und Stefanie Dvorak schließlich zusammengeführt. Im Programm „Lieben und Leben in der Vorstadt“ werden die verschiedensten Ereignisse in den vier Jahreszeiten rund um zwei Pärchen beschrieben. Vom verliebt sein im Frühling, der Pirsch nach Frauen im Sommer, dem Erkalten von Beziehungen im Herbst bis zum Beleben vergangener Liebschaften im Winter. Lustige, aber auch weniger lustige Begebenheiten werden in Text und Musik von Stefanie Dvorak & ÖHA! treffend umgesetzt. Das eine Pärchen „überlebt“ die vier Jahreszeiten, das andere aber leider nicht. Und im Schlusslied wird die ultimative Botschaft verkündet: „Es is wia´s is“!